Sprache & Form
Kaum etwas erreicht uns so sehr wie ein gutes Buch. Wir bangen und fiebern mit den Figuren, wir lassen uns tragen von einem spannenden Plot und sind neugierig auf jede neue Wendung. Wenn das Ganze dann noch in einer Sprache verfasst ist, die uns berührt, deren Bilder uns bleiben und deren beste Sätze wir noch nach Jahren zitieren können – dann sind wir Feuer und Flamme.
Aber was ist denn eigentlich ein gutes Buch? Darüber reden sich Menschen sogar beruflich die Köpfe heiß und nur alle paar Jahre können sie sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Dieser heißt dann „Bestseller“ und auch in so einem Fall wird es diejenigen geben, die vehement den Kopf schütteln und die ganze Aufregung nicht verstehen.
In diesem Modul wollen wir Ihren Texten den berühmten letzten Schliff geben (spoiler: es ist nie der letzte) und kümmern uns um ihre Sprache und Form. Die Möglichkeiten, einen Text zu gestalten, sind so verschieden wie die Autor:innen, die hinter ihnen stehen. Aber oft gibt es die eine Stimme, die besonders gut passt, die das Buch zum Leben erweckt und die Figuren zum Leuchten bringt. Und es gibt einen ganzen Kasten an Handwerkszeug, mit dem euch das gelingen wird.
Wir werden den Kasten öffnen und uns die Grundlagen der Stilistik ansehen. Wir sprechen über die Erzählperspektive und die Erzählsituation, über Rhythmus und Sprache, über sprachliche Möglichkeiten der Darstellung und Sprachbilder.
Wir werden verschlungene Sätze entwirren, Stakkatos glätten, Wiederholungen aufspüren und schiefe Bilder gerade hängen. Wir werden Ton und Duktus der Figuren prüfen. Wir werden umstellen, streichen, kürzen, weglassen, dazuschreiben, verwerfen und wieder von vorn beginnen. Unser Feind ist die Langeweile.
Wir bearbeiten Übungstexte und machen selbst Sprach- und Schreibübungen. Wir identifizieren die Fettnäpfchen im Sprachgebrauch und sehen zu, dass wir demnächst drumherum schreiben können. Dann wagen wir uns an Ihre Texte und holen das Beste aus ihnen heraus.
Und weil ein guter Text nicht in der (digitalen) Schublade Staub ansetzen soll, sprechen wir über Verlage, Literaturagenten, den Nutzen von Exposés und darüber, wie man welche schreibt.
»Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.« – Ludwig Wittgenstein